24-Std. Stördienstnummer:
07964-3317720
Der Behälter wurde mit einer Kammer in den Jahren 1951/52 erbaut, 1960 um eine zweite Kammer erweitert und in den Jahren 2023 und 2024 generalsaniert. Bei einem maximalen Wasserstand von 3,0 m fassen die beiden Kammern je 500 m³.
Der Eisen- und Mangangehalt verursacht die braunen und schwarzen Ablagerungen in den Wasserkammern.
Die Umwälzpumpen drücken das Rohwasser durch die Aufbereitungsanlage in den Reinwasserbehälter.
Umwälzpumpen 1Im Normalbetrieb laufen entweder die Umwälzpumpen 1 oder 2. Bei Spitzenabnahme oder im Störungsfall laufen entweder die UP 1 und 2 parallel oder die UP 3.
Erster Aufbereitungsschritt ist die Zugabe von Ozon, dessen Erzeugung später erläutert wird. Hier wird das Ozon über einen Teilstrom dem Rohwasser zugegeben. Dazu dienen zwei Druckerhöhungspumpen und zwei Injektoren, die jeweils einer der Umwälzpumpen 1 und 2 zugeordnet sind. Läuft die Umwälzpumpe 3, sind beide Druckerhöhungspumpen in Betrieb.
Das Ozon wird durch einen Wirbelmischer in der Leitung DN 200 mit dem Wasser vermischt. Es oxidiert das im Wasser gelöste Eisen und Mangan zu filtrierbaren Flocken (z. B. Eisen (III) Hydroxid). Im Wasser enthaltene Keime und organische Verunreinigungen werden durch die Ozonbehandlung abgetötet. Sollte das Rohwasser zukünftig stärkere Verschmutzungen aufweisen als heute, ist an dieser Stelle die Zugabe von Flockungsmitteln, die Trübstoffe filtrierbar machen, möglich.
Hier sind alle Geräte zur Überwachung der Wasserqualität untergebracht. Gemessen werden:
Die Messwerte werden sowohl in die Filterhalle als auch in die Hauptwarte im alten Betriebsgebäude übertragen.
Steuerluftkompressor für die pneumatischen Klappen in den Rohrleitungen zwischen den Filtern.
Dem Kompressor ist ein Lufttrockner vorgeschaltet.
Spülluftgebläse:
Förderleistung 183 l/s
Förderhöhe 5 m WS
Abzweig für regelbaren Teilstrom zur Spülung der unteren Filterschicht
Spülwasserpumpe:
Fördermenge 117 l/s
Förderhöhe 12 m WS
Die Schalttafel gibt einen Überblick über die gesamte Filteranlage. Die vier Filter werden parallel durchströmt. Beim Rückspülen und bei Wartungsarbeiten ist der Betrieb mit nur drei Filtern möglich.
Die Filterkessel sind zum Schutz vor der oxidierenden Wirkung des Ozons innen gummiert.
Im oberen Stockwerk werden die Eisen- und Manganflocken zurückgehalten. Das untere Stockwerk dient der Entfernung von Ammonium sowie zum eliminieren von Geruchs- und Geschmacksstoffen.
Der Rückspülvorgang ist teilautomatisiert. Es wird das obere und das untere Stockwerk getrennt zunächst mit Luft und dann mit Wasser zurückgespült.
Spülwassermenge: ca. 85 m³ pro Filter, ca. 18.000 m³ pro Jahr.
Das Rückspülwasser gelangt in den Rückspülwasserbehälter mit 150 m³ Inhalt. Nach einer Absetzzeit von ca. 12 Stunden wird das klare Überstandswasser der Rotach zugeleitet. Der Rückspülschlamm kann entweder über die Schlammpumpe in ein Tankfahrzeug gefördert oder nach Trocknung auf dem Schlammbeet zur Deponie transportiert werden.
Dem aufbereiteten Wasser wird zum Schutz vor einer Wiederverkeimung, auf dem langen Transportweg, ein Transportdesinfektionsmittel hinzugegeben. Hierzu setzt der Verband Natriumhypochlorid ein.
Das Natriumhypochlorid, auch Innovatech Anolyte bezeichnet, hat gegenüber anderen Verfahren, speziell dem zuvor eingesetzten Chlordioxidverfahren, den Vorteil, dass es gegenüber manchen Keimen eine höhere Wirksamkeit besitzt. Außerdem ist das Innovatech Anolyte beständiger im Trinkwasser und gelangt so weiter ins Netz hinein und schützt so das gesamte Trinkwassernetz vor Wiederverkeimung. Das behandelnde Trinkwasser wird hierdurch nicht im Geschmack beeinträchtigt. Bei Reaktion mit evtl. eingetragenen Keimen oder Biofilmen in den häuslichen Installationsrohren und Armaturen kann es zu Geruchsbildung kommen. Diese erlischt, sobald das Desinfektionsmittel keine „Arbeit“ mehr verrichten muss. Das Natriumhypochlorid wird nicht angeliefert, sondern wird ganz ohne Gefahrstoffe aus Salz und enthärtetem Wasser vor Ort, mittels Elektrolyse, hergestellt. Während des Prozesses bleibt das Anolyt stetig im ph-neutralen Bereich und somit ungefährlich für die Mitarbeiter des Verbandes.
Die Konzentration im Trinkwasser zwischen 0,05 und 0,15 mg/l bleibt dieselbe wie bei Chlordioxid.
Das nicht stabile Gas Ozon (O3) muss mittels Ozonerzeugeranlagen am Verwendungsort hergestellt werden. In höherer Konzentration ist Ozon stark giftig. Zur Entfernung des Restozons wird ein Aktivkohlefilter eingesetzt, ebenso zur Abluftbehandlung. Es wird aus dem in zuvor getrockneter Luft enthaltenen Sauerstoff (O2) erzeugt. Notwendig ist ein Entladungsfeld mit hoher elektrischer Spannungsdifferenz (6,5 – 14 kV). Vorteilhaft ist das hohe Oxidationsvermögen des Ozons mit starker Wirkung auf Bakterien und auch auf Viren, sowie auf anorganische und organische Wasserinhaltsstoffe.
Das Reinwasser fließt den Behälterkammern durch zwei umgekehrte U-Rohre zu.
Größe der Behälterkammern je 12,30 x 11,50 m Inhalt 2 x 500 m3 bei max. Wasserstand von 4,0 m
Wasserbeschaffenheit:
15 ° dH, Bereich 3
Eisengehalt < 0,01 mg/l
Mangangehalt < 0,01 mg/l
Sauerstoffgehalt > 8,0 mg/l
Eine Wandtafel im Eingangs- und Treppenhausbereich dient der Übersicht und zeigt alle wichtigen Daten zur Veranschaulichung.
Die eigentliche Schaltwarte befindet sich in einem abgesperrten Bereich / Büro. Hier wird das Prozessleitsystem auf mehreren Bildschirmen und Monitoren dargestellt. Über einen Leitrechner werden alle Steuerungs- und Schalthandlungen am Prozessleitsystem zentral durchgeführt. Eine Touchdisplay als Notfallebene ergänzt die Warte und dient als Eingabefeld bei Störungen am Leitrechner. Das Leitsystem bzw. die Warte funktioniert auch bei Ausfall des Leitrechners. Sämtliche Anlagen sind mit Notstromsystemen ausgerüstet.
Das Leitsystem steuert, überwacht und dokumentiert den gesamten Netzbetrieb inkl. der Hochbehälter, Wassertürme, Pumpwerke und Druckerhöhungen.
Neben einem Notstromaggregat (Museumsstück) sind insgesamt 8 Förderpumpen installiert. Jede Förderzone ist mit 2 Pumpen ausgerüstet. Das Pumpwerk wurde 1990 umgebaut und modernisiert.
Förderzone Ries:
2 Pumpen FU gesteuert mit je
47,1 kw Motorleistung,
118 m Förderhöhe und
112 m³/h Förderleistung
Förderzone Wälder:
2 Pumpen FU gesteuert mit je
37 kw Motorleistung,
154,7 m Förderhöhe und
64 m³/h Förderleistung
Förderzone Wört:
2 Pumpen mit je
7,5 kw Motorleistung,
102 m Förderhöhe und
20,5 m³/h Förderleistung
Förderzone NOW:
1 Pumpe mit
75 kw Motorleistung,
135 m Förderhöhe und
144 m³/h Förderleistung, sowie
1 Pumpe mit
45 kw Motorleistung,
135 m Förderhöhe und
90 m³/h Förderleistung.