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Veröffentlicht am 01.05.2025 __

Pressemitteilung des Zweckverbands RiesWasserVersorgung

Wört - Ein denkwürdiges Jubiläum wird in diesen Tagen gefeiert:

1950 sind mit Unterstützung des Klosters Neresheim die ersten Wasservorkommen im Rotachtal bei Wört entdeckt worden. Das war der Ursprung des Zweckverbandes Wasserversorgung Riesgruppe. Am 1. Mai feiert der später in Zweckverband RiesWasserVersorgung umbenannte Zusammenschluss sein 75-jähriges Bestehen. Eines hat sich jedoch in dieser langen Zeit nicht geändert. Das Ziel ist nach wie vor, der Bevölkerung rund um die Uhr qualitativ hochstehendes Trinkwasser zu liefern. Gefeiert werden soll dieses Jubiläum voraussichtlich im kommenden Jahr zusammen mit der Beendigung der Sanierungsmaßnahmen im Wasserwerk in Wört.

Das kann man sich heute kaum mehr vorstellen: Wasser ist nicht einfach so verfügbar, wenn man den Wasserhahn aufdreht. Es ist vielmehr im Einzugsgebiet der heutigen RiesWasserVersorgung oft nicht vorhanden gewesen, vor allem in Jahren mit großer Trockenheit herrschte ein regelrechter Notstand. Bereits um das Jahr 1911 gab es Bemühungen, in einer Gemeinschaftsaktion die Wassernot in vielen Gemeinden zu beheben. Doch diese scheiterten wegen der unruhigen Zeit, fehlendem Geld und anderen Problemen. Nahezu 40 Jahre hatten die Menschen daher nicht nur damit zu kämpfen, dass die Riesgemeinden zu wenig Wasser haben, sondern auch noch dieses wenige Wasser abkochen müssen, um es ohne gesundheitliche Bedenken trinken zu können. Erst die große Trockenheit 1947 bis 1949 ließ den Gedanken an eine Gruppenwasserversorgung wieder aufleben. Von da war es nicht mehr weit bis zu einem Zweckverband. Zu ihm schlossen sich die damaligen selbstständigen Gemeinden Wört, Stödtlen, Tannhausen, Walxheim, Zöbingen, Zipplingen, Unterschneidheim, Nordhausen, Geislingen, Kerkingen, Pfahlheim und Rindelbach zusammen. Später kamen Benzenzimmern, Baldern, Dirgenheim, Marktlustenau, Unterdeufstetten, Wildenstein, Lautenbach und Matzenbach dazu.

Aus 14 Brunnen wird das Wasser gepumpt. Das Wissen um sie verdankt der Verband einem Wünschelroutengänger: Bruder Fidelis vom Kloster Neresheim. Er wurde nach dem Krieg in der Zeit der großen Wasserknappheit gebeten, im Rotach- und im Gerbachtal nach Wasservorkommen zu suchen. Dank seiner Wünschelroute konnte der Mönch nicht nur sagen, wo es Wasser gibt, sondern auch in welcher Tiefe und wie viel ungefähr. Die Brunnen, die er angezeigt hat, gibt es immer noch.

Nach dem Ries ist der Zweckverband benannt, weil das meiste Wasser bei der Gründung in Richtung Unterschneidheim, Kirchheim und Bopfingen, also ins Ries floss. Ursprünglich bezogen auch der Markt Wallerstein und das Fürstliche Haus Oettingen-Wallerstein ihr Wasser vom Zweckverband RiesWasserVersorgung. Die Marktgemeinde bekommt ihr Wasser inzwischen von der Bayerischen Rieswasserversorgung mit Sitz in Nördlingen. Die Fürstliche Brauerei dagegen bezieht ihr Wasser über eine Privatleitung nach wie vor vom Zweckverband RiesWasserVersorgung mit Sitz in Wört. Ihm gehören Bopfingen, Ellenberg, Ellwangen, Fichtenau, Jagstzell, Kirchheim, Kressberg, Stödtlen, Tannhausen, Unterschneidheim, Westhausen und Wört an.

Vorsitzender ist der Wörter Bürgermeister Thomas Saur. Der Verbandsversammlung gehören außerdem alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden sowie Vertreterinnen und Vertreter der jeweiligen Gemeinderäte an. Die Verbandsversammlung tagt mindestens einmal im Jahr für wichtige Weichenstellungen. Dem Verwaltungsrat gehören außer dem Vorsitzenden Thomas Saur Bürgermeisterin Anja Schmidt-Wagemann (Fichtenau) als erste stellvertretende Vorsitzende, Bürgermeister Johannes Joas (Unterschneidheim) als zweiter stellvertretender Vorsitzender sowie Oberbürgermeister Michael Dambacher (Ellwangen), Bürgermeister Danyel Atalay (Kirchheim am Ries), Gemeinderat Martin Wastensteiner (Wört) und Bürgermeister Jan-Erik Bauer (Stödtlen) an. Ihre Aufgabe ist es, in gemeinsamen Lösungen die Ziele des Zweckverbandes umzusetzen. Sie sorgen dafür, dass der hohe technische Standard und die Qualitätsanforderungen nach bester Trinkwasserqualität immer erfüllt werden können. Thomas Saur gehört dem Verwaltungsrat seit 1994 an, seit 2009 ist er dessen Vorsitzender. Seine Vorgänger als Vorsitzende waren Dieter Wolf, Bürgermeister von Fichtenau, von 1981 bis 2008, Eduard Merz, Bürgermeister von Rindelbach, von 1963 bis 1981, und Alois Rothmaier, Bürgermeister von Ellwangen, von 1950 bis 1962.

Hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind rund um die Uhr im Einsatz, um ein qualitativ hochwertiges Trinkwasserangebot sicherzustellen: Wassermeister, Maschinenmeister, Streckenwärter. Um weiter ausreichend und sauberes Wasser für alle zu gewährleisten, wird der Verband auch in Zukunft kräftig in die Modernisierung seiner Anlagen investieren. „Unser Ziel ist eine weiterhin sichere und wirtschaftliche Versorgung“, sagt Verbandsvorsitzender Bürgermeister Thomas Saur. Dafür, auch daran lässt er keinen Zweifel, werde man in den kommenden Jahren viel Geld in die Hand nehmen müssen, denn schließlich ist das Wasser das Lebensmittel schlechthin für den Menschen.Mehr als sieben Millionen Euro werden bis 2026 beziehungsweise 2027 in die Aufbereitungsanlage im Wasserwerk Wört gesteckt. Dabei handelt es sich um mehrere Einzelprojekte zur Erweiterung und Modernisierung. Saur: „Unser Fahrplan für die kommenden Jahre ist klar, aber er muss natürlich immer wieder aufs Neue den sich wandelnden Erfordernissen angepasst werden.“ Eine dieser Herausforderungen, davon ist er überzeugt, wird der Klimawandel sein, der dazu führen kann, dass es punktuell wieder weniger Wasser gibt. Unter diesen Vorzeichen gelte es sicherzustellen, dass der Verband ein leistungsfähiger und zuverlässiger Partner in der Trinkwasserversorgung bleibt.

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